Es war einmal...

...in einem gar nicht allzu fernen Land, ein eifriger Händler, der mit seiner Karawane über Staub und Stein hinweg die Seidenstraße bereiste.
Kostbare Schätze...

Kostbare Schätze...

...hatte er auf seine Kamele verteilt: Edelsteine aus den Minen der Ägäis, Brokat und Damast, seltene Gewürze in farbenfrohen Phiolen, ja, sogar selbst ersonnene Automaten mit Rädchen und Spangen aus gebürstetem Titan.
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Stolz hielt er Einzug...

...in die fremde Stadt. Breitete seine Stände und Waren aus auf dem Basar, umringt von neugierigen Kindern und tuschelnden Mündern, bereit sein Glück zu machen.
Stunde um Stunde...

Stunde um Stunde...

...harrte der Händler aus und pries seine Waren. Aber niemand hielt inne. Geschäftig zogen die Menschen ihrer Wege, lärmend und schwatzend, feilschten hier und kauften da. Doch keiner von ihnen schenkte seinem Stand Beachtung.

Was mache ich nur falsch?

...begann er sich zu fragen, als ein freundlich dreinschauender Herr an seinen Stand trat. "Seht euch nur um", sprach er mit ausgreifender Geste, "dann wird euch gewiss ein Licht aufgehen." Und er zeigte auf das dichte Gewusel an den Ständen ringsum.
"Der hier", sagte er, "verkauft nur Anhänger und Talismane, gemacht aus Steinen vom Berge des Propheten selbst."

"Der hier", sagte er, "verkauft nur Anhänger und Talismane, gemacht aus Steinen vom Berge des Propheten selbst."

"Faysal hier drüben", fuhr er fort, "verschenkt, wann immer jemand von seinen köstlichen Früchten kauft, einen Apfel an die Waisenkinder unserer Stadt."

"Faysal hier drüben", fuhr er fort, "verschenkt, wann immer jemand von seinen köstlichen Früchten kauft, einen Apfel an die Waisenkinder unserer Stadt."

"Und dieser gewiefte Bursche dort ist im ganzen Reich bekannt dafür, dass seine Tinkturen und Essenzen die Haut jung und geschmeidig halten. Es geht sogar das Gerücht um, er sei ein großer Alchimist!"

"Und dieser gewiefte Bursche dort ist im ganzen Reich bekannt dafür, dass seine Tinkturen und Essenzen die Haut jung und geschmeidig halten. Es geht sogar das Gerücht um, er sei ein großer Alchimist!"

Nicht eure Waren sind das Problem...

...schloss der Fremde wissend, "die sind fraglos ganz vorzüglich. Viel entscheidender jedoch sind die kleinen und großen Geschichten, die sie uns erzählen." Der Händler betrachtete seine Konkurrenten, wie sie lauthals tönten und gestikulierten. Er blickte in die leuchtenden Augen der Marktgänger, sah sie raunen, staunen und entzückt in die Hände klatschen – und er verstand.
Eine Geschichte erzählen!

Eine Geschichte erzählen!

So viel hatte unser Händler begriffen. Doch er war doch nur ein Kaufmann und kein Poet! Darum fragte er den Fremden: "Freund, könnt ihr nicht eine Geschichte für mich erfinden?". Der Mann schenkte ihm ein Lächeln und sprach: "Nun, darum bin ich hier."

Es war einmal...

...begann der Fremde zu erzählen.